Wednesday, May 2, 2012

Frühwarnung aus dem Netz



Unter dem Titel „Infektionskrankheiten / Frühwarnung aus dem Netz“ berichtet das Deutsche Ärzteblatt (Jg. 109 / Heft 15 / 13.04.2012 / S. B656) über Twitternachrichten als Quelle für Symptome, die auf eine Infektionskrankheit hinweisen können. Es handelt sich um ein Forschungsprojekt der Universität Hannover. Kombinationen aus Symptomen, die zu Krankheiten aggregiert werden, und Ortsangaben sollen ein Muster ergeben, aus denen ein Frühwarnsystem entstehen soll. „Statt offizieller Meldedaten verwendet das M-Eco-System Informationen aus erster Hand, darunter Twitternachrichten und Einträge in Weblogs.“ RKI (Robert-Koch-Institut) und WHO prüfen, ob Social Media eine Rolle bei der Früherkennung von Epidemien spielen kann. „Ab Mitte 2012 soll ein Prototyp in Betrieb genommen werden.“
Informationen: http://www.meco-project.eu/  (Kerstin Dennecke, Forschungszentrum L3S)


Wenn es wirklich dazu führt, dass öffentlich verfügbare Daten genutzt werden, um Epidemien von Masern, EHEC, Influenza früher zu erkennen, dann ist dies sinnvoll und liegt im Interesse der Gesellschaft.
Was geschieht aber mit anderen Daten, bei denen es nicht der Gesellschaft nutzt, sondern schadet? Oder warum wird es nicht in der rechten Szene eingesetzt?


RP ONLINE berichtete: „Radevormwald: Die Neonazis von Radevormwald“ http://t.co/Q8MP8yyX  und „Im Visier der Ermittler sind die Gruppe "Freundeskreis Rade" und Mitglieder der Partei "Pro NRW".“ http://t.co/RqbEzGKk Wenn man sich @FkRade anschaut, scheint der Schaden auf Twitter gering gewesen zu sein. Oder andersherum -: der Kreis war klein und arbeitete unentdeckt. Würde solch ein System nicht diese Epidemie erkennen?


Was geschieht aber, wenn Geheimdienste, Online-Geschäfte, Regierungen oder schlicht Verbrecher [ich weiß, das sind sie alle] in solcher Art Daten durchforsten? Ich bin zwiespältig, denn es kommen mir auch weitere sinnvolle Nutzungen in den Sinn wie Wetter, Verkehr, Naturkatastrophen.


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