Sunday, May 26, 2013

Fibromyalgie und Handy


Alles, sofort und gleichzeitig hat ein Geschwisterchen, nämlich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für jeden erreichbar sein. Das aber bedeutet Stress. Das bedeutet auch Frust und weiteren Stress, denn der entsteht jedes Mal, wenn wir die Bedürfnisse von anderen wichtiger werden lassen als die eigenen. Das Handy spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Wie war das noch, als es nur Festanschlüsse gab und das Wort Festanschluss noch gar nicht existierte? Wie war das, als man noch 20 oder 30 Pfennig parat haben musste, wenn man einen Münzfernsprecher benutzen wollte? Vorsintflutlich, unbequem? Nein, herrlich war das. Als es die Schnurverlängerung für das Telefon gab und man aus der Diele auch in ein Zimmer gehen konnte, fanden wir das modern und toll. Als dann das Handy kam fanden wir es noch moderner und toller. Ja, so modern und toll fanden wir es, dass wir ihm einen pseudoenglischen Namen gaben. In der englischen Sprache gibt es kein Handy, man sprich vom cell phone oder mobile; handy gibt es und das bedeutet praktisch, nützlich, handlich. Es ist ja auch praktisch, wenn nicht dahinter auch der Abgrund von 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für jeden erreichbar zu sein lauern würde.

Was kann man also tun, um das Handy zu entschärfen? Wenn Sie nicht Krankenschwester oder Ärztin im Bereitschafts-dienst sind, ist die Sache einfach – zeitweise abschalten. Der Bereitschaftsdienst ist ein Sonderfall, lässt sich aber auch entschärfen, in dem das beruflich genutzte Notfall-Handy nicht auch privat genutzt wird. „Ja, aber...“, werden Sie jetzt sagen. Und ich antworte: „Typische Fibromyalgie Antwort.“ Nix ja, aber. Sie müssen nämlich nicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für jeden erreichbar sein. Und der Notfall? Ja, na und? Für den absoluten Notfall hält unsere Gesellschaft die Rufnummer 110112 bereit. Für nicht lebensbedrohliche Notfälle gibt es Hausnotrufsysteme. Sie sind also außen vor. Sie können und dürfen Ihr Handy ausschalten. Aber bitte, sobald Sie es wieder einschalten, rufen Sie nicht sofort jeden an, der sich mit seinen Problemen Ihnen angetragen hat. Entspannen Sie!

Hausnotrufsysteme bieten z.B. an: Arbeiter-Samariter-Bund www.asb.de, Deutsches Rotes Kreuz www.drk.de/angebote/gesundheit/hausnotruf.html, Johanniter-Unfall-Hilfe www.johanniter.de/hausnotruf oder Malteser Hilfsdienst www.malteser.de.


PS. Das will ich doch mitteilen. Ist total OT. Ich verschrieb mich bei Krankenschwester, aber das Korrekturprogramm von Word hat Kranschwester nicht beanstandet!

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