Monday, February 10, 2014

Die neue Brille


Meine alte Brille war zerkratzt und wahrscheinlich benötigte ich sowieso eine neue Brille, da sich die Augen ändern. Igrendwann überwand ich meinen Hang zur Prokrastination und ging zum Optiker.
Und heute war sie nun da, die neue Brille. Ich setzte sie auf und sah sehr viel klarer. Da war ich schon ziemlich zufrieden.
Ich ging aus dem Laden und bemerkte plötzlich, dass der Bürgersteig weiter entfernt von meinem Kopf lag, als ich es erwartet hatte. Vielleicht erging es mir wie dem Blinden, der von Jesus geheilt worden war; Markus Kapitel 8, Vers 24: "Und er blickte auf und sagte: Ich sehe die Menschen, denn ich sehe sie wie Bäume umhergehen." Vielleicht war ich in den letzten Minuten gewachsen. Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass ich mich an die neue Brille noch nicht gewöhnt hatte.


Wiener Platz

Ich blickte auf die Frankfurter Straße in Köln-Mülheim, die nach dem Plan 2020 verändert wird. Ja, und ich blickte auch einigen jungen Frauen nach; das klappte jedenfalls hervorragend. Dann bog ich in die Elisabeth-Breuer-Straße ein und konnte das Schild der Redaktion von OPTHOpress über die Straße hinweg erkennen. Davor hatte mich die alte Brille immer bewahrt. Aber damit war die Eingewöhnungsphase vorbei und die neue Brille ist nun meine Brille.
... , obwohl ich mich noch erwische, wie ich die Brille hoch schieben will.


Frankfurter Straße


6 comments:

  1. Lieber Lothar, das mit dem tiefen Bürgersteig geht mir bei jeder neuen Brille so. Das liegt halt daran, dass man damit wieder räumlich sehen kann, was sich bei nachlassender Sehstärke unmerklich davonschleicht. Aber keine Sorge, das Gefühl, überhöht durchs Leben zu gehen, gibt sich ziemlich schnell wieder.
    Liebe Grüße, Susanne (mit jahrzehntelanger Brillenerfahrung)

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  2. Tach mein Lieber, so gehts mit jeder neuen Brille, bis man sich dran gewöhnt hat. Es dauert ein bisschen und wenn es eine Gleitsichtbrille ist, nicht die Augen, sondern den Kopf bewegen. Ich kann ein Liedchen davon singen.

    Liebe Grüße
    Angelika

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    1. Ich hörte kürzlich einen Vortrag von Prof. Gunga, der berichtete u.a. über die Schwerelosigkeit, in der man nur ja nicht den Kopf schütteln sollte. Beide Tipps scheinen konträr, haben aber beide etwas mit Veränderungen des Zusammenspiels von Lageorgan und Augen zu tun.

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  3. Ja Lothar, da wußte ich ja gar nicht, dass Du so Bibelfest bist. Aber mit Verlaub, manchmal kanns ja auch ganz schön sein, eben nicht alles zu sehen, es klar zu erkennen. Herzliche Grüße Peter

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    1. Doch, doch! Ich habe schließlich auch den Studiengang Theologiae curae erfolgreich abgeschlossen. http://rheumatologe.blogspot.de/2012/08/zweifel-grenzerfahrung-zwischen-patient.html

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