Tuesday, February 14, 2017

Lesinurad / Zurampic® zum Senken der Harnsäure


Es gibt Gichtkranke, da reicht die Senkung der Harnsäure durch Diät und Allopurinol (Zyloric®) oder Febuxostat (Adenuric®), sogenannte Urikostatika) nicht aus. Bei diesen unzureichend behandelten Patienten kann man u.U. ein neues Medikament einsetzen: Lesinurad (Zurampic®). Es handelt um einen Harnsäure-Reabsorptions-Hemmer.

Nieren funktionieren zweistufig. Er wird in der ersten Stufe sehr viel Primärharn produziert, aus dem dann Stoffe wie Wasser, Glukose, Elektrolyte, aber auch Harnsäure zurückgewonnen wird – der zurückbleibende Sekundärharn wird dann ausgeschieden. Lesinurad hemmt die Wiederaufnahme (Reabsorption) von Harnsäure aus dem Primärharn, so dass mehr Harnsäure ausgeschieden wird.

K.G. Saag und Kollegen publizierten eine Studie: „Lesinurad Combined With Allopurinol: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Study in Gout Patients With an Inadequate Response to Standard-of-Care Allopurinol (a US-Based Study).” (1) Sie untersuchten 603 Patienten, die trotz Therapie mit Allopurionol zu hohe Harnsäurewerte aufwiesen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine deutlich höhere Anzahl von Patienten den Zielwert für die Sekung des Harnsäurespiegel mit Lesinurad erreichten.

Ob jemand das Medikament benötigt, muss der behandelnde Arzt entscheiden, denn häufig ist die Allopurinol-Dosis zu niedrig oder man hat Febuxostat noch nicht versucht. Lesinurad ist nur zusammen mit einem Urikostatikum wie Allopurinol oder Febuxostat zugelassen, da es, wenn es allein gegeben wird (Monotherapie), vermehrt zu Nierenschäden führen könnte.
Lesinurad wird, wie z.B. auch NSAR, Sartane oder Phenprocoumon über CYP2C9 metabolisiert. Amiodaron, Fluconazol, Isoniazid oder Valproat könnten den Spiegel erhöhen, während Johanniskraut, Phenytoin oder Rifampicin ihn senken könnten.
 
Alles in allem ist Lesinurad (Zurampic®) ein Medikament für den Facharzt.

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