Saturday, April 15, 2017

Kangalfische im Wellness-Bereich



Ich hatte ich im letzten Jahr über Kangalfische informiert, als ein Patient mit Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) anfragte, ob es diese Therapie auch außerhalb der Türkei, speziell also hier in Deutschland gäbe.

Die Therapie mit dem Kangalfisch (Rötliche Saugbarbe, Garra rufa, interessanterweise heißt er im Englischen doctor fish) gibt es in Deutschland nicht (1). Das hat auch gute Gründen, denn Bakterien wie Pseudomonaden, Staphylokokken, Streptokokken, Enterobakterien und weitere könnten übertragen werden. Außerdem wären die Tiere nach dem Deutschen Tierschutzgesetz geschützt. Beim Einsatz am Menschen müsste man sie wie Blutegel und Maden (Wundbehandlung) als Arzneimittel ansehen. Der Wikipedia Artikel zitierte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, so dass eine gewerbsmäßige Haltung zu kosmetischen oder Wellness-Zwecken als eher nicht erlaubnisfähig eingeschätzt worden war. Im Psoriasis-Netz wird eine Reha-Klinik beschrieben, die allerdings schon wieder die geschlossen ist, aber eine Therapie mit Kangalfischen angeboten hatte (2). Bei dieser Therapie hat übrigens jeder Patient seine eigenen Fische gehabt (ca. 150). Übrigens hatte keine Krankenkasse die Kosten für diese Therapie anerkannt.

Ich war jetzt einigermaßen überrascht, diese Therapie im Wellness-Bereich zu sehen.




In NRW gibt es nun doch eine Genehmigung. Ich bin einigermaßen schockiert. Ich würde es schon nicht im Therapiebereich einsetzen, denn man kann Entschuppen auch einfacher gestalten. Aber im Wellness-Bereich sehe ich überhaupt keinen Platz. Auch wenn das Verwaltungsgericht Köln es anders gehen hat (1) – ich bin aus Gründen des Tierschutzes gegen den Einsatz von Kangalfischen.
Sie aber können sich ja eine 10er-Karte für 299 € holen und dafür sich zehnmal jeweils 45 Minuten von den Fischen anknabbern lassen.


Links:

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