Wednesday, May 15, 2024

Haiku for National Haiku Writing Month – May 2024 First Half

 


National Haiku Writing Month has been founded by the well known haiku poet Michael Dylan Welch. The goal is to write at least one haiku a day. National Haiku Writing Month is in its 14th year. [1] I enjoy writing to the prompts on Facebook. Here are some interesting links: [2]. The NaHaiWriMo daily writing prompter for May 2024 is b Robert Kingston.

青山橫北郭,白水繞東城。
此地一為別,孤蓬萬里征。
浮雲游子意,落日故人情。
揮手自茲去,蕭蕭班馬鳴。
送友人

李白

In the blue mountains north of the city walls
And the rapids east of the city,
From this place we have to part,
You walk 10,000 li through the grassy steppe.
Like a floating cloud, you remain in mind,
And sure enough, the sun has gone down.
As we set off we raise our hands in greeting
And our horses whicher disconsolately.
Saying goodbye to a friend
By Li Bo [3]



calm morning
hardly any waves
at Apollo Bay
~ Bay [4]


 

glittering wake
on the dark ocean
some cuts heal
~ Ocean

new volcanic island
first plants settling
all ephimerical
~ Tectonic

at the delta
the river accepts the tides
hospital gate
~ Delta

batcave
without a batmobile
but Count Dracula
~ Cave

red cliff
no desperate fights
but maidenhair flowers
~ Cliff

dangerous
abyss and crevices
still flowers
~ crevice

ice on the summit
spring in the valley
snowdrops
~ Summit

Mount Yasur
hissing like a dragon
I see Frodo and Samwise
~ Volcano

dreaming of
the eta aquariids
only rain
~ Meteor

Halley's Comet
grandma had seen it twice
I'm working on it
~ Comet

under the starlight
the road winds on and on
but we sit down
~ Star

sun beams
splitting the cumuli
for a rainbow
~ Sun

spring moon
guarding the lovers
and the left ones
~ Moon

six o'clock bell
the village is empty now
save for the magpies
~ Clock





Links and Annotations:

[1] https://www.facebook.com/NaHaiWriMo National Haiku Writing Month
[2] „To help with haiku fundamentals, please have a look at "Becoming a Haiku Poet" at https://www.graceguts.com/essays/becoming-a-haiku-poet. And please review the "Haiku Checklist" at https://www.graceguts.com/essays/haiku-checklist.
[3] Li Bai (
李白), I prefer the pronunciation Li Bo, is, along with Du Fu (杜甫), the most popular poet of the Tang period. 34 of his poems can be found in the compilation of 300 Poems of the Tang Period (唐詩三百首). Sun Zhu (孫洙), a scholar during the Qing Dynasty, compiled it in 1763. Li Bo lived from 701 to 762. His birthplace is in today's Kyrgyzstan near Tokmok, the old Suyab, very far to the west. I was able to visit the area twice. He wrote in a distinctive, romantic style with plenty of freedom, spontaneity and disregard for convention. About 1000 of his poems have survived the vicissitudes of time.
[4] Shortly after 9/11 I visited Apollo Bay. (I reached Melbourne about the time the first tower had been hit.)

 
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Tuesday, May 14, 2024

LYRIK-Taschenkalender 2016 22. KW 14.05.2024


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2016 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren  mit je einem Gedicht vorgestellt und kommentiert. Die 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Diesen Taschenkalender habe ich nun wieder herausgesucht, denn er hatte mich eingeladen zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2022-2024.


22. KW
Henning Ahrens: Bekenntnis


Wo ist die letzte Zeile geblieben?
Und der Schnee, der sofort schmilzt?  

Marmor
    der kalte
Stein
Und
Das
Moos
Auf
Dem
Grab
Der
Regen
Fällt nur
    Bis
Zum Moos

Auf dem Grundstück von U. wurde ein alter GrabStein, ebenfalls schwarz,  gefunden. Den hat U. mit seinem KleinBagger sehr tief vergraben.

Was wir versäumt haben zu fragen oder zu sagen, die Toten stört es nicht, aber die Lebenden.  

Das Gedicht könnte in dem Dorf spielen, in dem ich lebe. Mein Bruder und meine Schwägerin schenkten mir als ich hierher zog eine SchubKarre. Zwei Dörfer weiter hatte man so eine SchubKarre zum AbTransport einer Leiche benutzt.


22. KW
Kommentar: Henning Ziebritzki


TreibJagd
    die Jugend
Hat
Die
TreibJagd
EntDeckt
Im
Internet
Werden
GleichAltige
GeJagd
Von den
    Bullys
Dieser Welt

LinienPapier -: Oder NotenPapier.

Sauber geharkt -: so sind auch die weißen KieselFlächen in japanischen SteinGärten und die lassen die Phantasie losGaloppieren.






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Monday, May 13, 2024

Das Grußwort oder „The Turn of the Screw“ [1]

 




Donnerstag (Christi Himmelfahrt) wurde ich gefragt: „Kannst du nicht das Grußwort des Presbyterium an die Konfirmierten am Sonntag übernehmen?“ Ich sagte nicht unüberlegter Weise zu, sagte jedoch „Aber sicher“, denn ich hatte dies noch nie zuvor gemacht.

Nun fragte ich, ob jemand aus dem Presbyterium eine Datei hätte, denn man muss das Rad nicht neu erfinden. Zwei Personen wollten mir einen Text senden und die zwei haben auch Texte gesendet. Was sich dann entwickelte, hatte etwas von „The Turn of the Screw“, denn der Druck wuchs.

Der Freitag war locker (wie die Schraube bei mir), ich hatte den Text erhalten, ausformuliert und umgearbeitet. Warum hatte ich ihn jetzt nicht als fertig angesehen und per Email aufs Handy geschickt? Dafür muss man wissen, daß ich vier Email-Adressen habe: eine Ekir-Adresse, die ich kaum benutze, da die Anmeldung dermaßen umständlich ist, die für meinen PC und getrennt davor noch eine, die ich nur auf dem Handy benutze. Die vierte habe ich auf Web.de – für Experimente.

Samstag hatte ich einen weiteren Text erhalten und eingearbeitet. Da wollte ich in den 1. Stock gehen, wo mein Drucker steht. Wollte. Zunächst beschäftigte mich das Polarlicht der letzten Nacht. Ich hatte Licht gesehen, aber es auf eine Wolke über Kall zurückgeführt. Für die nächste Nacht war wieder Polarlicht angesagt, das man bis weit in den Süden sehen können sollte. Als mögliche Vorbereitung hatte ich einen Link an meine Handy-Email-Adresse verschickt.

Nun hätte ich wirklich zum Ausdrucken nach oben gehen sollen, aber einige Ideen und Tätigkeiten traten dazwischen
∙ die frisch gepflanzten Tomaten mußten noch gegossen
∙ die frisch gesetzten Zwiebeln habe ich auch noch gegossen
∙ den Hopfen entwirrt
∙ mich in den Garten gesetzt
∙ schließlich noch Gras ausgerissen, wo es nicht hingehörte.
Dann bin ich in den 1. Stock gerannt, denn die Zeit lief mir davor, frische Unterhose und T-Shirt nach dem Duschen … unbedingt!

Als ich aus der Eifel nach Köln fuhr, da fiel mir ein, daß ich keinen Ausdruck gemacht hatte. Kurzer Schreck (die Schraube wurde angezogen) und ich dachte: „Egal, du hast ja die Email!“ Abends beim Gottesdienst habe ich abgesprochen, daß mir die Datei ausgedruckt wird.

In meinem Kölner Apartment stellte ich fest, daß ich mir die Datei nicht geschickt hatte. Wieder ein Schreck und die Schraube bekam eine weitere Umdrehung. Allerdings hatte die freundliche Presbyterin beide Adressen bedient, so daß ich die Datei nochmals umarbeiten konnte; einige Teile mußte ich dann aus der Erinnerung beisteuern. Dann der nächste Schreck: das Handy verweigert, daß die Datei in sein Verzeichnis kopiert wird. Wieder eine halbe Umdrehung des Schraube. als TXT-Datei ließ es sich kopieren und dann auch verschicken.

Nach diesen Anstrengungen habe ich das Buch „Lebendig begraben“ [2] zu Ende gelesen.  Ein Rezensent meinte, daß es auf jeden Nachttisch gehöre; hätte ich einen -: selbstverständlich. Allerdings wäre es kein Buch für meine Mutter gewesen.
 
Vielleicht könnte ich doch noch das Polarlicht sehen. Ich fuhr zum Höhenfelder See, stakste im Dunkeln über Stock und Stein, querfeldein, dann zu einer Ebene. Die hatte ich vor Jahren schon bei Tageslicht auf anderem Weg erreicht. Selbst die Mondsichel war zu hell. Immerhin war das aschfahle Licht des Mondes zu bewundern. Überdies konnte ich noch die ISS und eine Sternschnuppe sehen. Zurück ging ich auf einem Tierpfad um abzukürzen, der aber im Dornengestrüpp endete, 5-10 m vor dem Weg den ich suchte. Es war kein Durchkommen (die Schraube wurde weiter gedreht), ich mußte zurück und ging dann durch ein Wäldchen zum Eingang.

Mittlerweile war es Sonntag und ich hatte ganz schön viele Schrammen trotz Jeans abbekommen. Ich erlaubte mir noch ein Bier.

Am Sonntag fand ich mich frisch geduscht in der Christuskirche ein [3]. Der Ausdruck der TXT-Datei war klein aber lesbar. Ich änderte noch einige Dinge per Hand und der Vortrag verlief reibungslos. Ich will es einmal so sagen -: das Ergebnis heiligt alle Müh- und Drangsale.


Das ist in etwa die Gegend beim Höhenfelder See,
allerdings vor Jahren aufgenommen und natürlich bei Tageslicht.



Links und Anmerkungen:
[1] „The Turn of the Screw“ (Das Drehen der Schraube) [1a] ist eine Novelle von Henry James [1b], die erstmals 1898 erschienen ist. Es handelt sich um eine düstere Geschichte, die am besten dem Genre Schauerroman zuzuordnen ist. Keine Angst, hier kommt keine Schauergeschichte, oder doch? Um das klar zu stellen, bei mir ist keine Schraube locker, denn die Schraube wurde immer fester zugedreht.
[1a] Mehr dazu: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Turn_of_the_Screw
[1b] Henry James lebte von 1843 bis 1916. Sein Vater war z.B. mit Henry David Thoreau [1c], Ralph Waldo Emerson und Nathaniel Hawthorne [1d] befreundet.
[1c] Hier hatte ich mehr über ihn berichtet: Das WinzHaus – Zen und Walden https://rheumatologe.blogspot.com/2024/02/das-winzhaus-zen-und-walden.html
[1d] Nathaniel Hawthorne lebte von 1804 bis 1864 und ist bestimmt über den Roman „Der scharlachrote Buchstabe“ bekannt. https://de.wikipedia.org/wiki/Nathaniel_Hawthorne
[2] Jan Bondeson: Lebendig begraben. Geschichte einer Urangst. Hoffmann und Campe, Hamburg 2002. ISBN: 3455093647.
[3] Und das steht hier: https://rheumatologe.blogspot.com/2024/05/altargesteck-fur-den-1112052024-exaudi.html



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Altargesteck für den 11./12.05.2024 Exaudi

 


Der heutige Sonntag heißt Exaudi und hat nichts mit einer Automarke zu tun, obwohl … Exaudi ist der 6. Sonntag nach Ostern; exaudi kommt von: „Exaudi, Domine, vocem meam“ [„Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe“ (Ps 27,7)] [1]. Es gibt auch einen Bezug zur Automarke, denn August Horch konnte seinen Namen nicht verwenden, da er eine neue Firma gründete und da nahm er audi – höre bzw. horch!

Vor dem Gottesdienst - horch!
Die Chorprobe mit den beiden Chören


In der Lesung aus dem Alten Testament prophezeit Jeremia: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, ...“ [2] Zu dieser Zeit steht Jerusalem vor dem Fall und der babylonischen Gefangenschaft, aber der Prophet spricht bereits von einer Zukunft danach.

Der Wochenspruch lautet: „Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ [3] Jesus verabschiedet sich bereits nach seinem Einzug in Jerusalem von seinen Jüngern, aber er macht dies mit der Zusage auf ein Wiedersehen. Und er tut dies noch einmal vor seiner Gefangennahme: „Auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ [4]. In Vers 7 wird der Heilige Geist auch Tröster [5] genannt: „Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.“ Eine Vorausschau (foreshadowing) auf das Pfingstfest. Der Abschied erfolgte an dem Tag, den wir mit Christi Himmelfahrt feiern, und der im Lukasevangelium beschrieben wird – nachdem er die Jünger gesegnet hatte, fuhr Jesus auf in den Himmel [6]. Segnen ist im Alltagsleben wahrscheinlich nicht mehr so geläufig, aber man könnte Kindern vor dem zu Bett gehen für die Nacht segnen und ein Kreuz auf die Stirn mit dem Daumen zeichnen.

Ein Kreuz auf die Stirn gemalt bekamen auch die KonfirmandInnen bei der Einsegnung von Pfarrer und Pfarrerin. Auch wenn ich als Presbyter schon manche Konfirmation mitgefeiert habe, so ist es jedes Mal etwas Besonderes. Das Besondere für mich war, daß ich Grußwort des Presbyteriums an die Konfirmierten gesprochen hatte. Bis zur Erstellung des Textes gab es Fährnisse, Drang- und Mühsal, aber das ist mehr als eine Abschweifung, das ist eine eigene Geschichte, die ich auch irgendwann erzählen möchte.


Die Altargestecke waren bunt, aber auch schon ein memento mori, denn mit dem leichten Welken gemahnten sie an die Vergänglichkeit des Lebens. Das wäre aber zur Konfirmation der jungen Menschen nicht nötig gewesen. In der Versöhnungskirche war das Parament weiß – korrekt! Und in der Christuskirche war das Parament rot – auch korrekt! Wenn man es um 90° dreht, so bekommt man ein Bild, daß an die Pegelanzeigen von Lautstärken erinnert. Die Musik war hörenswert von Orgel über Klavier bis zu dem Chorgesang von über 40 SängerInnen [7].
   



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1318
[2] https://www.bibleserver.com/LUT/Jeremia31 Jer 31,31–34, insbesondere Vers 31
[3] Joh 12,32
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes16 Joh 16,5–15
[5] Oder auch Helfer. Bei Helfer muss ich allerdings immer an das Helferlein von Daniel Düsentrieb denke und deshalb ist Heiliger Geist doch die beste aller Bezeichnungen.
[6] https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas24 Luk 24,50.51
[7] Gospelchor „VoiceTABS“ und Jugendchor „Singaholics, Heiko Reich (Klavier) und Mechthild Brand (Orgel und Leitung)

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Saturday, May 11, 2024

Sammelsurium (255) 11.05.2024

 


RückSchau
1224

Franziskus [1] wird stigmatisiert.
1624
Geburt von Johann Scheffler [2], der als Angelus Silesius, Dichter der Mystik, bekannt wurde, aber auch das TodesJahr des pantheistischen Mystikers Jakob Böhme [3].

Später Schnee

Über Nacht war Schnee auf die PflaumenBäume und die KirschBäume in all ihrer BlütenPracht gefallen. Jetzt schmolz der Schnee ab und tropfte auf den nassen Schnee am Boden. Dort klammerte noch Schnee am Gras, aber oben in den Bäumen waren nur noch die Blüten erstaunt -: wie ich.

MahnWache

Warum ist es so, daß Krieg immer ein SelbstLäufer ist, nicht aber der Frieden? Frieden braucht immer wieder einen neuen Impuls wie zum Beispiel  MahnWachen.
 
Frühling
Wenn der Frühling wie im Englischen spring heißen würde, dann wüsste man warum, weil die Lämmer springen.

Arche

Da baut ein anderer Noah an seiner Arche und ein Witzbold, hat am Bug ein Schild mit dem Namen Titanic angebracht.

Uglification
Lewis Carroll scherzte in „Alice in Wonderland“ über das Wort Uglification [4]. Ich habe aber einen Mann gesehen mit so fürchterlichen Tätowierungen im Gesicht, einem Nasenring und der Aufweitung eines OhrLäppchens, daß der Begriff mit Leben gefüllt wurde. Vom Internet her ist man selbstverständlich andere Extreme gewohnt, aber er sah dennoch schlimm genug aus, als ob ein Betrunkener einem anderen Betrunkenen ein Tattoo gestochen hätte. Und ich erinnere mich an eine Frau in einem grünen MiniKleid, die einmal meine SprechStunde aufsuchte, sie war über und über mit ganz langen, fürchterlichen Narben übersät. WährendDessen die Leute, die sich sonst ritzen, das in kleinen Schnitten tun, die sie unter langen Ärmeln und so weiter verBergen, zeigte sie ihre WundMale ganz offen. Es waren solche Narben, die entstehen, wenn man sich schneidet und dann die Wunde an der Heilung hindert; manchmal wird BatterieSäure einGerieben. Sie machte das, weil sie den Tod ihres Sohnes nicht überWinden konnte. Ich erinnere mich an eine andere Frau, über die ich sicherlich schon einmal berichtet hatte. Sie saß mit einer frischen Glatze im WarteZimmer und kam dann zu mir herein. Ich sprach sie auf die Glatze an und dann sagte sie: „Ich hatte gedacht, daß ich dadurch besser Luft bekomme ... verrückt. nicht?!“ Sie war selber belustigt über ihre Handlung, das fand ich wiederum bemerkenswert. Auch in der Bibel wird über Ritzungen berichtet [5].


BirkenZweige
Die Zweige der Birke bewegten sich im Wind, manche wie ein PferdeKopf, der wie hat andere wie die Finger eines KlavierSpielers und wieder andere winkten   den Wolken nach.

Das tausendJährige Ei
Das tausendjährige Ei [6] wurde in seiner UmHüllung verGessen und anstatt zu garen, ist es dann ganz langsam ausGebrütet worden. So viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf und am Ende kam eine Ente mit Bewusstsein aus dem Ei.  

GeZeiten
Hier kommen wir ohne GeZeiten aus, nur der Wind bläst mal mehr, mal weniger. GeZeiten? Dafür haben wir keine Zeit, aber laß mir ruhig deinen GeZeiten-Kalender hier. Wissen hat noch nie geschadet.

Napoleon
Napoleon mag über den Talleyrand hinaus geschaut haben, aber es hat weder ihm noch der NachWelt genutzt.

Die Toten
All die Toten, die ich gesehen habe, seziert, vorBereitet, sogar einGesargt habe, sie sind nicht als Bild in mir. Nur die Eltern, bei denen ich nach ihrem Tod verWeilte, sind geBlieben, denn Glaube, Liebe, Hoffnung bleiben.

Vor der Flucht
In MilchKannen hatten sie die WertSachen vor der Flucht vergraben. Sie werden nicht wiederKehren, andere werden die Schätze ausGraben oder bereits ausGegraben haben. Aber alle Wertsachen konnten zurückBleiben, nur das Leben ist wichtig genug mitGenommen zu werden.      

AsylBewerber / Flüchtende
Was sind die AsylBewerber, die Flüchtenden, denn Anderes ist als unsere Vorfahren, die durch Europa wanderten, die Vorfahren, die über die Behringstraße kamen und über die Plaines in Nordamerikas wanderten bis zum südlichen Ende des Kontinents? VölkerWanderung erkunden den Weg zu einer neuen Heimat.

Die Farben in „Die Pappelchaussee“ [7]:

Gelbschuppiges Licht (S. 7)
Silbern (S. 8)
Grüne Stirne (S. 9)  
Blau schimmernde Sensenblätter (S. 10)  
Gelb trieben Fische (S. 11)
Gelb / von Harz, kirschenrot (S. 13)
Ein Flecken Blau; die grauen / Regenfäden; die rötlichen Hände; aus gelbem Holz (S. 17)
Zu blauen Feldern (S. 19)
Auf birnfarbenem Holz (S. 22)  
Schwarzsilbern (S. 23)
Wie graues / Horn (S. 24)
Zum Fürchten rot (S. 28)
Grüne Scheiben (S. 32)
Zinnien Astern; grauen Steinschnitt; silberne Gewehrkugeln (S. 33)
Vogelweis vogelschwarz; grüne Astschlingen; gelber Schnabel; goldene Nadel (S. 36)
Weißes Brot; silberne Glöckchen (S. 38)
Goldene Aue (S. 40)
Mondsilberner / Meeräschen; aschegelbe Dächer (S. 42)
Grüner Panzer (S. 44)
Rote Schuhe; weiße Leitern (S. 46)
Schwarze Pferde (S. 48)
Gelbes Schwammlicht (S. 50)
Die blauen, / die gelben Fische; weiße Schiffe (S. 57)
Mit blauen Ufern (S. 60)
Die blauen, die roten Gewänder; die roten Haare; lila Wolkenbänke (S. 61)
Glänzend in Blau (S. 62)
Weiße Stirn (S. 64)
Rote Erde (S. 65)
Flaschengrün (S. 66)
Weiß von Sinter (S. 67)
Blau (S. 68)
Weißer Strahlenkranz (S. 69)
Seidenblaue Kuppeln (S. 75)

Scherben
Der SDS im Beton- und Glasdschungel [8]




Links und Anmerkungen:
[1] Franziskus oder Franz von Assisi (1181/1182-1226). 1224 zog sich Franziskus auf den Berg La Verna zurück, wo ihm ein am Kreuz hängender Mann mit sechs Flügeln erschienen sei und er selbst die Wundmale erhielt. Sein Biograph Thomas von Celano deutete die Veränderungen als Wundmale Christi. https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Assisi  
[2] Angelus Silesius (lateinisch für Schlesischer Bote/Engel, eigentlich Johannes Scheffler; 1624-1677)war ein schlesischer Lyriker, Theologe und Arzt. Mein Lieblings-Epigramm: "Halt an wo lauffstu hin / der Himmel ist in dir: Suchstu GOtt anders wo / du fehlst Jhn für und für." https://de.wikipedia.org/wiki/Angelus_Silesius  
[3] Jakob Böhme (1575-1624) "war ein deutscher Mystiker, Philosoph und christlicher Theosoph", wobei der Begriff Theosoph nichts mit der  okkultistisch-esoterische Theosophie der Helena Petrovna Blavatsky zu tun hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_B%C3%B6hme  und
https://de.wikipedia.org/wiki/Theosophie  
[4] Die betreffende Stelle kann hier eingesehen werden: https://www.open-bks.com/alice-113-114.html bzw. https://www.open-bks.com/alice-115-116.html  
[5] Z. B. „Wie lange willst du dich wundritzen? Jer 47,5
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Tausendj%C3%A4hrige_Eier  
[7] Frank Werner: Die Pappelchaussee. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990. ISBN: 3-421-06553-5.  
[8] Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) bestand bis 1970.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistischer_Deutscher_Studentenbund


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Thursday, May 9, 2024

Altargesteck für den 09.05.2024 Christi Himmelfahrt

 



Traditionell wird Christi Himmelfahrt im Freien gefeiert [1]. Nach den letzten regenreichen Wochen war strahlender Sonnenschein, wie übrigens auch im vergangenen Jahr. Da hatte ich mir geschworen, beim nächsten Mal einen Hut mitzunehmen. Habe ich allerdings nicht, da ich nicht gewohnt bin, Kopfbedeckungen zu tragen. Der Blick auf den Himmel ist so oder so wichtig. 40 Tage nach der Auferstehung fuhr Jesus Christus in den Himmel. In der Apostelgeschichte wird das so beschrieben: „ … da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel?“ [2] Denn „nicht da, wo der Himmel ist, ist Gott – sondern da, wo Gott ist, ist der Himmel“. Wenn wir das apostolische Glaubensbekenntnis sprechen, dann erinnern wir daran mit: „... aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes des allmächtigen Vaters“.

Im Matthäusevangelium heißt es: „„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“. [3] Und in Vers 19 heißt es: „Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ [4]. Damit nähern wir uns dem Tauffest der Gemeinde Dellbrück-Holweide, das unter freiem Himmel bei strahlendem Sonnenschein für die neun Täuflinge und die Gemeinde stattfand.

Anstatt einer gewöhnlichen Predigt wurden Gedanken zu Kerzen, Kleid und Wasser vorgetragen – drei Themen für drei Pfarrpersonen.
Kerzen sind noch nicht lange als Taufkerze in der evangelischen Kirche etabliert und wir danken den katholischen Geschwistern für dieses Beispiel.
Das weiße Kleid hat eine lange Tradition, denn schon in der frühen Christenheit trugen es die Täuflinge, die es dann eine ganze Woche trugen, um zu zeigen, daß nach der Taufe ein neuer Mensch geboren wurde.
Wasser reinigt und hat als Symbol eine längere Tradition als das Christentum selbst, denn Johannes der Täufer nutzte bereits Wasser und sagte: „Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ [5]

Das Altargesteck zeigt viel Weiß in den Blüten der Margeriten und das ist die liturgische Farbe von Christi Himmelfahrt [6]. Zwei Pfarrpersonen trugen jeweils eine rote Stola [7].

Im Anschluß an den Gottesdienst folgte noch ein Picknick [8].


Noch vor dem Beginn, also vor dem Glockenläuten

Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1317
[2] https://www.bibleserver.com/LUT/Apostelgeschichte1 Apg 1,3–11, insbesondere Apg 1,10b–11a
[3] Mt 28,18.20
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us28 Mt 28,19 – die gesamte Stelle: Mt 28,18-20
[5] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us3 Mt 3,11
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Liturgische_Farben
[7] Wen es interessiert: der Plural heißt Stolen und hat mit dem englischen Wort nichts gemein, denn einem der Pfarrer wurde ie auch nicht gestohlen. Die Gemeinde hat eben nur zwei rote Stolen.
[8] Wer in Picknick wie Pickwick ein englisches Wort als Etymologie vermutet, liegt falsch. Man weiß es nicht so genau. Aber der Wictionary-Artikel ist kurzweilig zu lesen: https://de.wiktionary.org/wiki/Picknick

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Tuesday, May 7, 2024

LYRIK-Taschenkalender 2016 20. KW 07.05.2024

 



Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2016 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren  mit je einem Gedicht vorgestellt und kommentiert. Die 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Diesen Taschenkalender habe ich nun wieder herausgesucht, denn er hatte mich eingeladen zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2022-2024.


20. KW
Levin Westermann: (der leere raum ...)

Schwarz und Blau -: Sendung auf CosmoRadio, aber gibt es die noch?

Das Universum braucht so viel Dunkel und Leere, um sich vom GeschaffenSein zu erholen.

Aber es hört sich doch so an, als sei die Luft gesiebt.

WeltSichten -: frei / geviertelt / ButzenScheiben / Gitter



Welt
    die Welt
Ist
Eine
SchneeKugel
Die
Gott
Für
Jeden
Menschen
EinMal
Dreht
Wenn
Dann
Der
Schnee fällt
    Ist es
Das leben  

Universum
    in das
Mathematische
Universum  
Dringen
UnErbittlich
Ein
Die
Approximationen
Und
Dann auch
    Die
Transzendenten Zahlen


20. KW
Kommentar: Michael Braun


Und Blau bei Rilke.

Kann man die Leere besser im Dunkeln oder im gleißenden Licht sehen?

In der Leere des Raumes müssen Licht und Lärm verSchwunden sein.

In diesem Gedicht gibt es nicht die Wahl zwischen der roten und der blauen Kapsel, hier beherrschen Nacht (Schwarz) und Tod (Blau).  

An den Knaben Elis -: Schwarz, Blau, Purpur, Blau, Schwarz, Gold. Auch wenn Schwarz und Blau dominieren, so sind da noch Gold und Purpur.  





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